Frau Dr. Haltner Jurorin am Hessischen Tierschutzforschungspreis

Das Land Hessen verleiht den Tierschutzforschungspreis für die Erforschung und Weiterentwicklung von Methoden zur Verbesserung des Tierschutzes im Bereich der wissenschaftlichen Forschung und Lehre oder der Herstellung biomedizinischer Produkte im Sinne der 3R. Tiere sind Lebewesen, die Wohlbefinden, aber auch Schmerzen und Leiden empfinden können. Daraus erwächst die Verpflichtung, Eingriffe und Behandlungen an Tieren, die mit Schmerzen, Leiden oder Schäden verbunden sind, so weit wie möglich zu vermeiden oder zumindest die Belastung der Tiere zu reduzieren. Hessen möchte als wichtiger Standort für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung einen Anreiz geben, an diesem Ziel weiter zu arbeiten und neue Lösungen zu forschen und in Anwendung zu bringen. Der Leitgedanke ist dabei das von Russel und Burch 1959 erstmals formulierte Prinzip der 3 R:

  • Replacement :  Methoden zum Ersatz von Tierversuchen
  • Reduction:  Methoden zur Verringerung der Tierzahl im Tierversuch
  • Refinement : Methoden zur Verringerung von Schmerzen und Leiden der                                                  im Versuch verwendeten Tiere.

Der Preis wird für herausragende wissenschaftliche Arbeiten ausgeschrieben, die einen rich-tungsweisenden Beitrag zur Vermeidung oder Verminderung von Tierversuchen und ähnlichen Eingriffen oder Behandlungen in der Forschung, Lehre oder bei der Herstellung biomedizinischer Produkte (wie Impfstoffe, Antikörper o.ä.) leisten oder zu einer deutlichen Verminderung von Schmerzen oder Leiden der verwendeten Tiere führen können. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. Er wird alle zwei Jahre ausgeschrieben.Prof. Dr. Thorsten Stiewe, Ministerin Hinz und Dr. Stefan Weigt          Gewinner mit Frau Dr. Haltner             Prof. Dr. Thorsten Stiewe, Ministerin Hinz und Dr. Stefan Weigt                          Gewinner mit Frau Dr. Haltner

Die Jury, vertreten unter anderem durch Frau Dr. Haltner und die hessische Landesbeauftragte für Tierschutz sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Hochschule und Industrie, Behörden und Tierschutzorganisationen, hat sich nach intensiven Beratungen dafür entschieden, den Preis zu teilen:
Prof. Dr. Thorsten Stiewe von der Philips-Universität arbeitete über eine „Methode für das Monitoring von transplantierten Tumoren in Mäusen“ und überzeugte damit die Jury. Er darf sich über ein Preisgeld von 10.000 Euro freuen. Die Methode von Prof. Stiewe setzt zum einen daran an, dass zwei unterschiedliche Tumorzellenpopulationen in einem Tier minimal-invasiv und quantitativ verglichen werden können. So halbiert sich die Zahl der eingesetzten Tiere.

Dr. Stefan Weigt von der Firma Merck, Darmstadt arbeitete über die „Entwicklung eines in vitro Zebrafischempbryo Teratogenitätstets“ und auch seine Arbeit ist von großer Bedeutung. Der Test fußt auf der von Dr. Thomas Broschard und Francois Busquet entwickelten, 2007 ausgezeichneten „Methode zur Identifizierung teratogener und proteratogener Substanzen mittels Fischembryonen.“ Dies macht es möglich, die Zahl der Versuchstiere weiter zu reduzieren. Bahnbrechend ist der neu gewonnene Nachweis des entwicklungsschädigenden Potentials des Blutgerinnerungshemmers Warfarin beim Menschen. Dies konnte bislang weder im Tierversuch noch in vitro nachgewiesen werden. Für seine Forschungsarbeit erhält Dr. Stefan Weigt ein Preisgeld von 5.000 Euro.

„Wir dürfen nicht nachlassen, nach weiteren Ansätzen zur Vermeidung von Tierversuchen oder zur Minderung von Schmerzen und Leiden zu suchen, und diese Methoden dann auch in die breite Anwendung zu bringen“, machte Umweltministerin Priska Hinz abschließend deutlich.

Als Geschäftsführerin der Across Barriers GmbH, die sich auf in-vitro Studien spezialisiert, um damit den Bedarf an Tierstudien zu verringern, hat Frau Dr buy zithromax online. E. Haltner als Jurorin an der Verleihung des Forschungspreises mitgewirkt.

Für weitere Informationen über die Preisträger : https://umweltministerium.hessen.de/presse/pressemitteilung/innovative-forschungsbeitraege-von-grosser-bedeutung-fuer-den-tierschutz

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